Frost & Sullivan Web-Konferenz zu nationalen ID-Karten: Russland hält mit der UEK Einzug in die digitale Welt

Aufgezeichnete Web–Konferenz von Frost & Sullivan über nationale ID-Karten und elektronische Identitätsausweise

Frankfurt am Main, 30. März 2011 – Universelle elektronische Karten für multifunktionale Anwendungen werden in den nächsten Jahren der wichtigste Trend im Markt für elektronische Identifizierung  (eID) sein. Viele europäische Länder haben neue Lösungen eingeführt, mit ihren Bürgern in Interaktion zu treten und setzen die kosteneffiziente Strategie der Identitätsnachweise für Zugriffe, als Zahlungsmittel oder als digitale Unterschrift ein. Die kürzlich in Russland beschlossene Universelle Elektronische Karte (UEK) ist das komplexeste Projekt dieser Art in Europa und deckt eine große Anzahl von Funktionsmöglichkeiten ab. Zum europäischen Markt für elektronische Identitätsausweise wurde von Frost & Sullivan vor kurzem eine Web-Konferenz organisiert und aufgezeichnet.

Der Markt für eID-Karten ist im EMEA-Wirtschaftsraum in der letzten Zeit deutlich gewachsen. Laut Frost & Sullivan liegt die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate für den Zeitraum von 2008 bis 2016 bei 4,4 Prozent, wobei die Gesamtanzahl der Einheiten bis zum Ende des Zeitraums von 388 Millionen auf 452 Millionen ansteigen soll.

„Viele europäische Länder haben das eID-Programm bereits als eine Möglichkeit eingeführt, um institutionelle Dienstleistungen über diese eine eID-Karte in Anspruch zu nehmen“, berichtet Jean-Noel Georges, Global Program Director für ICT - Smart Card Practice, der im Rahmen der Web-Konferenz Informationen zum europäischen Markt präsentierte. „Das eID-Dokument ist sehr viel mehr als ein reiner Identitätsnachweis oder eine Zeitersparnis bei der Kontaktaufnahme zu den Verwaltungsbehörden. In Deutschland ist vorgesehen, mithilfe einer elektronischen Unterschrift die Steuer zu zahlen, in Portugal erhält man damit Zugang zum Zivilstandsregister und Geburtsurkunden und es ermöglicht eine Sozialversicherungserklärung.”

Russland entwickelt diese Strategie weiter und hält so Einzug in die digitale Welt für Identitätsmanagement. Der offiziellen Website des russischen Projekts (www.uecard.ru) zufolge soll die universelle elektronische Karte (UEK) bereits im Jahr 2012 an russische Bürger ausgegeben werden. Die Chipkarte wird für 1000 nationale und regionale Dienstleistungen sowie ca. 10.000 kommerzielle Unternehmen eingeführt. Sie wird über eine doppelte Schnittstelle verfügen, um sowohl kontaktbehafteten als auch kontaktlosen Zugriff zu ermöglichen.

Das russische Projekt wird den Bürgern nicht nur den Zugang zu institutionellen Dienstleistungen ermöglichen, sondern ihnen auch als Identitätsnachweis und zur Unterschrift dienen sowie zum Abrufen von Krankenversicherungs- und Renteninformationen. Die UEK wird außerdem als Fahrschein im öffentlichen Verkehr, als Standard-Kreditkarte für die Bezahlung von Versorgungsunternehmen, Tickets, Bußgeldern etc., als Gesundheitskarte für Einschreibungen und Rezepte und als Ausbildungskarte zum Einsatz kommen.

„Das UEK-Projekt in Russland ist das erste Projekt, das all diese Funktionen vorsieht“, ergänzt Jean-Noel Georges. „Mit Ausnahme der Tatsache, dass die Karte noch keine elektronische Wahlkarte darstellt, ist es das zurzeit interessanteste und umfangreichste Projekt in Europa. Bisher wurde nur in Indien mit dem Unique-ID-Projekt ein ähnliches, derart komplexes Programm gestartet, welches biometrische Merkmale einbindet.
„Dadurch, dass die meisten Länder planen, jedem Bürger eine einzige ID-Nummer als Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen, werden sich multifunktionelle Karten schnell durchsetzen“, erklärt Jean-Noel Georges zusammenfassend. „Es wird relativ schnell die Norm sein, dass wir unsere Identität für Zugang, Bezahlung oder für eine elektronische Unterschrift mit einer einzigen Mehrzweckkarte nachweisen. Im Gegenzug dazu werden Regierungen in der Lage sein, jegliche tatsächliche Ortsveränderung und digitale Aktivität aller Bürger tagtäglich zu verfolgen.“

Wichtigster Aspekt für einen erfolgreichen elektronischen Identitätsnachweis ist das Anbieten von Lösungen, die mit allen internationalen Standards kompatibel sind. Dadurch würde ermöglicht, dass Bürger ihre eID-Karten als europäische Karten einsetzen können, was außerdem die Kosten für eine massive Verbreitung senken würde. Um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden, sollten Smart-Card-Anbieter außerdem Partnerschaften eingehen bzw. über lokale Niederlassungen in den Zielländern verfügen, da ohne diese Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden kein eID-Projekt effizient umgesetzt werden kann.

Tags:
Keine
Datum:
Mittwoch, 30. März 2011, 11:28 Uhr
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